Predictive Pricing – Finde den richtigen Preis

Der Online-Handel boomt in Deutschland und hat durch die Coronapandemie einen weiteren Schub erhalten. 2021 wurden bundesweit Waren im Wert von über 97 Milliarden Euro über das Internet verkauft. Allerdings ist die Konkurrenz groß und nur einen Klick entfernt. Online-Händler stehen daher täglich vor der Herausforderung: Wie ermittle ich schnell und zuverlässig den passenden Preis für meine Ware? Das Berliner Start-up 7Learnings hat eine KI-Software entwickelt, die Unternehmen bei der Beantwortung dieser Frage unterstützt.

Auf Kleidungsstücken hängen Sonderangebotsschilder
Künstliche Intelligenz kann Verkäufern und Händlern dabei helfen, den richtigen Preis für ihre jeweilige Ware festzulegen. © Shutterstock/Luigi Bertello

Wie wird das Wetter die nächsten Tage sein? Ist gerade Ferienzeit? Wie viele Sandalen sind momentan auf Lager? Wann kommt die nächste Lieferung? Und was verlangt die Konkurrenz für dieses Modell?  

Die meisten Online-Schuhhändler stellen sich diese und ähnliche Fragen, wenn sie versuchen, einen angemessenen Preis für ihre Ware zu ermitteln. Dabei kann es passieren, dass sie gleich mehrfach am Tag die Preise ändern müssen, um im Internet konkurrenzfähig zu bleiben. Der zeitliche Aufwand ist enorm. Insbesondere kleinere Anbieter tun sich bei der flexiblen Preisfestlegung daher schwer.

Gewinnsteigerung von mehr als zehn Prozent

Ein Lösungsansatz lautet Predictive Pricing – also die Vorhersage eines angemessenen Preises mithilfe Künstlicher Intelligenz. Das Prinzip: Auf Basis umfangreicher und vielfältiger Daten sagt ein Machine-Learning-Algorithmus voraus, wie sich Preisänderungen und Marketingaktivitäten auf die wichtigsten Kenngrößen des Händlers auswirken. Auf Basis der Prognosen und der Zielsetzung des Verkäufers werden dann die Entscheidungen optimiert. Eine entsprechende Lösung hat das Berliner Start-up 7Learnings entwickelt. „Im Vergleich zu konventionellen Methoden lassen sich durch Predictive Pricing Gewinne und Umsätze um teilweise mehr als zehn Prozent steigern", verspricht Felix Hoffmann, Mitgründer und CEO von 7Learnings.

Und so funktioniert die KI-Software: Zunächst werden alle Daten gesammelt, die für die Preisoptimierung relevant sind. Dazu gehören interne Daten, zum Beispiel historische Transaktionen und Produktattribute. Diese werden durch externe Daten wie das Wetter, die Saisonalität und Wettbewerbspreise ergänzt und so das ML-Modell laufend trainiert. Die Cloud-basierte Software nutzt dabei modernste Modelle des maschinellen Lernens, um Treiber der Nachfrage und Preiselastizität zu identifizieren. So kann für jeden Kunden ein individuell zugeschnittenes Predictive Pricing-Modell angefertigt werden, was auch für kleine Anbieter interessant ist.

Das Berliner Start-up 7Learnings wurde 2019 von Martin Nowak, Eiko van Hettinga und Felix Hoffmann gegründet. Zu den Kunden gehören unter anderem der Online-Optiker Mister Spex und der Online-Fitness-Shop Vitafy.    

Fakten zur Anwendung


Technologiefeld
Datenmanagement und -analyse
Branche
Handel
Einsatzfeld
  • Optimiertes Ressourcenmanagement
Wertschöpfungsaktivität
Einkauf/Beschaffung
Logistik [Inter- und Intralogistik]
Sonstiges
KI-Entwickler

7Learnings GmbH

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