Zur Navigation springen Zum Hauptinhalt springen Zum Footer springen

Nationale KI-Strategie

Mit der Nationalen Strategie Künstliche Intelligenz (KI) hat die Bundesregierung einen Rahmen für eine ganzheitliche politische Gestaltung der weiteren Entwicklung und Anwendung Künstlicher Intelligenz in Deutschland gesetzt.

  • Nationale KI-Strategie

Nationale KI-Strategie

Die Bundesregierung präsentierte im November 2018 eine Nationale Strategie Künstliche Intelligenz. Sie zielt darauf, „KI Made in Germany" zu einem internationalen Markenzeichen für moderne, sichere und gemeinwohlorientierte KI-Anwendungen auf Basis des europäischen Wertekanons zu etablieren. Bis 2025 stellt der Bund dafür etwa fünf Milliarden Euro zur Verfügung. Die Plattform Lernende Systeme wird die Umsetzung der KI-Strategie begleiten und dafür zu einer Plattform für Künstliche Intelligenz ausgebaut werden.

Politische Ziele

Deutschland soll, ausgehend von einer guten Forschungsbasis, ein weltweit führender Standort für die Erforschung, Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz werden.

  • Technologieführerschaft und Qualitätssiegel „AI Made in Germany“
  • Verantwortungsvolle und gemeinwohlorientierte Entwicklung und Nutzung von KI
  • Entwicklung von KI-Lösungen als Beitrag für Umwelt und Klimaschutz
  • Breiter gesellschaftlicher Dialog
  • Aufbau eines europäischen KI-Ökosystems, das die Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaft und Forschung ausbaut, vielfältige KI-Anwendungen im Interesse der Gesellschaft fördert und auf europäischen Werten basiert

Handlungsfelder

Ausbau der KI-Forschung

  • Aufbau eines nationalen Netzwerks von mindestens zwölf Zentren und Anwendungshubs
  • Aufbau eines weltweit führenden europäischen KI-Netzwerkes unter der Dachmarke „KI – Made in Europe“
  • Einrichtung von mindestens 100 zusätzlichen KI-Professuren und Stärkung der Lehre und Nachwuchsförderung im Bereich KI
  • Binden und Gewinnen der besten Köpfe durch attraktive Arbeitsbedingungen und Vergütungen
  • Aufbau eines deutsch-französischen Forschungs- und Innovationsnetzwerkes („virtuelles Zentrum“)
  • Stärkung der interdisziplinären Forschung zu KI
  • Durchführung von KI-Challenges und Etablierung eines Deutschen Preises für „KI Made in Germany“


Wissenstransfer, Anwendung und Entrepreneurship

  • Schnellerer Transfer von Forschung in konkrete KI-Anwendungen durch Testfelder, Reallabore, Modellversuche, regionale Cluster und neuartige Förderformate
  • Bessere Zugangsmöglichkeiten für Unternehmen zu KI-Technologien, insbesondere von mittelständischen Unternehmen über die Kompetenzzentren Mittelstand 4.0
  • Förderung der Gründungsdynamik für KI-Start-ups durch Förderprogramme (z.B. EXIST) und Wagniskapital
  • Erstellen einer KI-Landkarte zu Anwendungen und Akteuren; KI-Monitoring und Vernetzung der Unternehmen und Institutionen
  • Gründung einer Agentur für Sprunginnovationen mit KI als einem der Schwerpunkte
  • Bildung eines europäischen Innovationsclusters zu KI und Durchführung von Innovationswettbewerben
  • Öffentlichkeitswirksame Darstellung von Best Practices (insbesondere mit Hilfe der Plattform Lernende Systeme)


Deutsch-Französische Zusammenarbeit

Deutschland und Frankreich unterzeichneten am 16. Oktober 2019 eine gemeinsame KI-Roadmap („Erklärung von Toulouse“). Der Fahrplan sieht Folgendes vor:

  • den Aufbau eines virtuellen Netzwerks zu KI (u.a. Kooperation der deutschen und französischen KI-Kompetenzzentren)
  • die stärkere Vernetzung deutscher und französischer Wirtschaftsakteure
  • einen gemeinsamer Ansatz für eine sichere, souveräne Dateninfrastruktur
  • ein abgestimmtes Vorgehen bei der KI-Standardisierung
  • einen gemeinsamer Ansatz bei Rechtsfragen zu KI
  • sowie einen Diskurs über Sprunginnovationsprojekte.

Wandel der Arbeit

  • Ganzheitlicher und menschengerechter Ansatz basierend auf der selbstbestimmten Entfaltung von Fähigkeiten und Talenten, sozialer Sicherheit und der Gesundheit der Beschäftigten
  • Gründung regionaler Kompetenzzentren für Arbeitsforschung und -gestaltung
  • Fachkräftemonitoring und nationale Weiterbildungsstrategie zur Kompetenzförderung von Erwerbstätigen, insbesondere in Hinblick auf den digitalen Wandel und KI
  • Untersuchung der Auswirkungen von KI am Arbeitsplatz in betrieblichen Experimentierräumen und frühzeitige Einbindung der Betriebsräte bei der Einführung von KI-Anwendungen
  • Qualifizierung von Personalverantwortlichen, Personal- und Betriebsräten (z.B. in Zukunftszentren)
  • Aufbau eines KI-gestützten Online-Einstiegsportals für berufliche Weiterbildung


Datennutzung, Datensicherheit, Recht und Ethik

  • Förderung der Forschung zur Kontrolle und Nachvollziehbarkeit von algorithmischen Prognose- und Entscheidungssystemen sowie zu Verbraucherschutz und Privatsphäre
  • Daten verfügbar machen, z.B. durch potenzielle Datenpartnerschaften zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen und durch die Einrichtung von Anreizen und Rahmenbedingungen für das freiwillige und datenschutzkonforme Teilen von Daten (auch aus öffentlich finanzierten Forschungsprojekten)
  • Anpassung des Wettbewerbs- und Urheberrechts, um die Menge an nutzbaren Daten zu erhöhen, ohne persönliche Daten oder betriebliches Knowhow preiszugeben (Kommission Wettbewerbsrecht 4.0)
  • Anpassung des Arbeitsrechts und Beschäftigtendatenschutzgesetzes
  • Schaffen eines rechtssicheren Ordnungsrahmens für KI-Akteure


Internationale und gesellschaftliche Dialoge

  • Europäischer und transatlantischer Dialog zum menschenzentrierten Einsatz von KI in der Arbeitswelt
  • Breiter gesellschaftlicher Dialog über die ethische, rechtliche, kulturelle und institutionelle Gestaltung von KI – die Plattform für Künstliche Intelligenz wird hier eine Schlüsselrolle einnehmen
  • Entwicklung eines Ökosystems für gemeinwohlorientierte KI unter dem Label „Civic Coding ‒ Innovationsnetz KI für das Gemeinwohl“, inklusive Umsetzung der Projekte Civic Innovation Platform, Civic Data Lab und KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz