Webtalk: Wie können wir mit KI nachhaltiger Wirtschaften?

Künstliche Intelligenz (KI) gilt als Schlüsseltechnologie auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung. Indem sie aus riesigen Datenmengen neue Erkenntnisse ziehen, können KI-Systeme Unternehmen und Institutionen beispielsweise beim Einsparen von Ressourcen unterstützen. Allerdings ist der Energieverbrauch der KI-Systeme aufgrund der benötigten Rechnerleistung selbst oft hoch. Welche Chancen KI für die Wirtschaft bietet, diskutierten Experten in der Webtalk-Reihe KI.Impulse der Plattform Lernende Systeme.

v.l.n.r.: Zielinski, Schnell, Ryll

KI-Systeme können Unternehmen dabei helfen, die Effizienz ihrer Prozesse zu steigern, den Ressourcenbedarf zu reduzieren und den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Zudem bieten sie die Grundlage für innovative datengetriebene und plattformbasierte Geschäftsmodelle, die nachhaltige Dienstleistungen oder Mobilitätskonzepte ermöglichen. Dieses Potenzial anhand konkreter Fallbeispiele zu skizzieren, stand im Mittelpunkt des Webtalks „Best Practice: Nachhaltiger Wirtschaften mit Künstlicher Intelligenz“ der Plattform Lernende Systeme am 13. Juli 2022.

Nach der Begrüßung durch Johannes Winter, Leiter der Geschäftsstelle, und einer thematischen Einführung durch Markus Schnell (Infineon Technologies AG / Mitglied der Arbeitsgruppe Geschäftsmodellinnovationen), präsentierten Oliver Zielinski (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, DFKI) und Frank Ryll (Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF) den über 40 virtuellen Gästen KI-gestützte Lösungen aus verschiedenen Einsatzgebieten.

Best Practices aus Kreislaufwirtschaft und Produktion

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Den inhaltlichen Rahmen spannte Markus Schnell mit einem Überblick, welchen Beitrag KI zu den globalen Nachhaltigkeitszielen leisten kann und – heruntergebrochen auf die Wirtschaft – für welche Branchen. Neben der Optimierung von industriellen Prozessen versprechen KI-Systeme insbesondere für Energiewirtschaft, Mobilität und Landwirtschaft einen großen Nutzen und bieten Unterstützung für die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft. Zu beachten seien allerdings mögliche Rebound-Effekte, die durch den hohen Energieverbrauche beim Training von KI-Algorithmen entstehen, so Markus Schnell.

Zur Abwägung von Chancen und Herausforderungen beim Einsatz von KI für unternehmerische Nachhaltigkeitsziele verwies er auf das Whitepaper „Mit KI zu nachhaltigen Geschäftsmodellen“ der Plattform Lernende Systeme.

Oliver Zielinski, Leiter des Forschungsbereichs Marine Perception des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), stellte in seinem Impulsvortrag eine KI-gestützte Anwendung vor, die aktuell in mehreren südostasiatischen Staaten zur Bekämpfung von Plastikmüll in Flüssen eingesetzt wird.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

In Kombination mit Drohnen und Sensoren erkennen KI-Algorithmen den Müll und identifizieren und quantifizieren seine Zusammensetzung in einem bestimmten Flussabschnitt. Die dadurch gewonnenen Informationen bilden eine Handlungsgrundlage für die Sammlung, Entsorgung und Wiederverwertung des Abfalls.

Einen Use Case zum Einsatz von KI für nachhaltigeres Wirtschaften in der Industrie präsentierte Frank Ryll, Gruppenleiter in der Abteilung Logistik- und Fabriksysteme des Fraunhofer IFF. Das Institut optimierte in Zusammenarbeit mit einem Industriepartner die Produktion von Membranfiltern, die zur Filtration von Wasser eingesetzt werden. Durch Methoden des maschinellen Lernens konnten etwa Fehler reduziert und das Qualitätsmanagement verbessert werden.

Im Anschluss an die Vorträge beantworteten die Experten Fragen aus dem Publikum. Ein Fazit lautete: KI kann einen wirksamen Beitrag zu nachhaltigerem Wirtschaften leisten, Trainingsaufwand und mögliche Rebound-Effekte sind jedoch im Einzelfall abzuwägen. Der Webtalk fand mit freundlicher Unterstützung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) statt.

Weitere Informationen:

Linda Treugut / Birgit Obermeier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lernende Systeme – Die Plattform für Künstliche Intelligenz
T.: +49 89/52 03 09-54 /-51
M.: +49 172/144 58-47/-39
presse@plattform-lernende-systeme.de

Zurück