„Servus, KI!“: Mensch und Maschine – Voraussetzungen für eine verantwortungsvolle KI-Nutzung
Künstliche Intelligenz (KI) beeindruckt durch ihre Fähigkeit, komplexe Aufgaben wie Bilderkennung und Sprachgenerierung zu übernehmen oder sogar kreative Leistungen wie Musikkomposition zu erbringen. Doch trotz des aktuellen Hypes stellen sich grundlegende Fragen: Was kann KI tatsächlich leisten und welche Kompetenzen benötigen wir, um sie kritisch und verantwortungsvoll zu nutzen? In der Veranstaltungsreihe „Servus, KI! Der Bayern-Dialog zu Künstlicher Intelligenz“, organisiert von den bayerischen Volkshochschulen gemeinsam mit renommierten Wissenschaftsorganisationen, laden allgemein verständliche Vorträge und anschließende Diskussionen die Teilnehmenden ein, verschiedene Anwendungsfelder, Chancen und Herausforderungen von KI kennenzulernen, zu diskutieren und weiterzudenken. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe am 10. November in Memmingen sprach Elisabeth André, Professorin an der Universität Augsburg sowie Mitglied der Plattform Lernende Systeme und acatech, über die Voraussetzungen für eine verantwortungsvolle KI-Nutzung.
Das Vertrauen in KI-Systeme müsse sorgfältig kalibriert werden, erklärt Elisabeth André. „Wenn wir zu misstrauisch sind, können wir KI nicht nutzen, aber wenn wir zu viel Vertrauen haben, dann nutzen wir sie auf die falsche Weise.“ Die Lösung für eine verantwortungsvolle Nutzung liegt also dazwischen. Ein passender Vergleich sei die Nutzung des eigenen Autos: Auch wenn die meisten Menschen nicht genau wissen, wie es im Detail funktioniere, vertrauen sie darauf, dass es zuverlässig fährt. Ähnlich müsse auch der Umgang mit KI-Systemen gestaltet werden. Zu viel Skepsis verhindere die Nutzung, zu viel Vertrauen berge Risiken.
Außerdem thematisierte die KI-Expertin die gesellschaftlichen und ethischen Herausforderungen durch KI. In der Medienlandschaft etwa verändert KI die Erzeugung, Verbreitung und Verwendung von Inhalten. Algorithmen schaffen Filterblasen und Echokammern, der Konsum von Informationen wird dadurch häufig einseitiger und birgt die Gefahr der Radikalisierung von extremen Positionen. Außerdem tun sich Menschen zunehmend schwer, KI-generierte Texte oder Bilder zu erkennen. Auch der Automatisierungsbias, also die Tendenz, KI-Empfehlungen entweder zu misstrauen oder sie zu überschätzen, wurde kritisch beleuchtet.
Um einen sicheren Umgang mit KI zu fördern, brauche es deshalb vor allem eines: Bildung. Bereits in Schulen könne eine Überarbeitung von Lernzielen und Lernmethoden helfen, Menschen fit im Umgang mit KI zu machen, so Elisabeth André. „Der Schlüssel zu verantwortungsvoller KI liegt im Aufbau von Kompetenzen“, fasste sie abschließend zusammen, „und dafür braucht es Bildung, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch das kritische Denken stärkt.“
Im Anschluss gab es für die rund 30 Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich über persönliche Erfahrungen im Umgang mit Large Language Models, wie ChatGPT, auszutauschen.
Die nächste Veranstaltung der Reihe „Servus, KI!“ findet am 16. Dezember 2025 um 18 Uhr in Vaterstetten statt und beleuchtet unter dem Titel „Kompetenzen gefragt! Wie KI die Arbeitswelt verändert“ die unterschiedlichen Perspektiven auf die KI-bedingten Veränderungen in der Arbeitswelt.
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Petra Brücklmeier
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