Plattform will Deutschland bei Künstlicher Intelligenz auf die Überholspur setzen

Deutschland ist Pionier bei Forschung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI). Wenn dieses Wissen rasch genutzt wird, kann sich Deutschland zum internationalen Technologieführer entwickeln und den verantwortungsvollen Einsatz Lernender Systeme national wie international vorantreiben. Dies bekräftigte der Lenkungskreis der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten Plattform Lernende Systeme am 18. April in seinem Selbstverständnis.

©BMBF/Hans-Joachim Rickel

Die Forschungslandschaft zu Künstlicher Intelligenz ist in Deutschland seit vielen Jahren sehr leistungsfähig aufgestellt. Um dieses Wissen in marktfähige Anwendungen zu bringen und auch das wirtschaftliche Potenzial von Lernenden Systemen auszuschöpfen, bietet die Plattform Deutschlands KI-Expertinnen und Experten einen Ort für den interdisziplinären und branchenübergreifenden Austausch und Zusammenarbeit. So heißt es im Selbstverständnis des Expertennetzwerks, das der Lenkungskreis im April veröffentlichte.

„Lernende Systeme und Künstliche Intelligenz helfen den Menschen, komplexe Aufgaben sicherer und einfacher zu bewältigen. Dazu zählen das automatisierte und autonome Autofahren ohne Unfälle, präzisere Diagnosen in der Medizin sowie lebensrettende Roboter im Katastropheneinsatz. Lernende Systeme und künstliche Intelligenz sind auf diese Weise Auslöser und Verstärker eines gerade einsetzenden Innovationsschubs in Wirtschaft und Gesellschaft. Diese Entwicklung müssen Europa und Deutschland aus führender Position mit gestalten. So sichern wir Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Beschäftigung“, sagt Elmar Degenhart, Mitglied des Lenkungskreises der Plattform und Vorstandsvorsitzender von Continental. Er ergänzt: „Es erfordert noch viel Forschungs- und Entwicklungsaufwand, um Lernende Systeme ausreichend verlässlich und zum Wohle der Menschen im Alltag verfügbar zu machen. Dabei kommt es uns darauf an, die Voraussetzungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit den daraus entstehenden Technologien zu schaffen und Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu erzeugen."

Der Einsatz von KI wirft zahlreiche gesellschaftliche, ethische und rechtliche Fragen auf. Diese Aspekte will die Plattform in einem breiten öffentlichen Dialog diskutieren. „Wenn Lernende Systeme gesellschaftliche Aufgaben übernehmen, werden auch ethische Anforderungen wie Fairness und Diskriminierungsfreiheit auf sie übertragen. Deshalb müssen Lernende Systeme so konzipiert werden, dass sie in der Lage sind moralisch vertretbare Entscheidungen zu treffen und der Gesellschaft zu dienen. Die Autonomie der Maschinen und Systeme soll stets der Kontrolle und dem Wohl der Menschen untergeordnet bleiben“, sagt Regina Ammicht Quinn, Mitglied des Lenkungskreises der Plattform und Sprecherin des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen

Ausbildung von Fachkräften im Bereich Data Analytics sowie zur Entwicklung von Künstlicher Intelligenz an Hochschulen. Darüber hinaus gelte es, die Menschen zu einem reflektierten und selbstbestimmten Umgang mit KI im Alltag und zur Teilhabe an der Diskussion über ihre gesellschaftlichen Auswirkungen zu befähigen.

Zur Veranschaulichung der Chancen und Risiken Lernender Systeme entwickeln die Expertinnen und Experten der sieben Arbeitsgruppen der Plattform konkrete Szenarien aus verschiedenen Anwendungsbereichen – etwa
Mobilität oder Gesundheit. Dabei suchen sie auch den Austausch mit anderen Initiativen im Bereich Digitalisierung und KI – sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.

Der Lenkungskreis ist die Leitungsebene der Plattform Lernende Systeme. Er steuert ihre inhaltliche und strategische Ausrichtung und setzt Impulse für die Arbeit. Ihm gehören namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft an, die wichtige Themen, Disziplinen und Branchen im Feld der Lernenden Systeme repräsentieren.

Das Selbstverständnis der Plattform Lernende Systeme steht hier zum Download bereit.

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