Plattform auf DMEA: Bessere Gesundheitsversorgung durch KI-gestützte Prozesse

Künstliche Intelligenz (KI) kann die organisatorischen Abläufe im Gesundheitswesen verbessern. In Krankenhaus, Arztpraxis und Krankenkassen automatisiert die Technologie nicht-klinische Prozesse und macht sie effizienter. Wie die Einführung von KI gelingt, diskutierten Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme vor rund 250 Gästen auf der DMEA 2024 in Berlin.

V.l.n.r.: Dagmar Krefting, Jean Enno Charton, Steffi Suchant, Björn Heismann

Ob Abrechnung, Terminverwaltung oder Dokumentation – bis zu 25 Prozent ihrer Arbeitszeit verwenden Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegefachkräften für organisatorische Tätigkeiten. Wie kann KI nicht-klinische Prozesse verbessern? Welche KI-Tools können Gesundheitsfachkräfte bei organisatorischen und administrativen Aufgaben unterstützen? Und welche Voraussetzungen sind dafür zu schaffen? Diese Fragen standen im Fokus der Paneldiskussion der Plattform Lernende Systeme auf der Gesundheitsmesse DMEA, die von Dagmar Krefting, Professorin für Medizinische Informatik der Universität Göttingen, moderiert wurde.

Bereits heute seien viele KI-Anwendungen bei den Krankenkassen im Einsatz. Einfache, unkritische Entscheidungen können von einem KI-System getroffen werden, so Steffi Suchant von der Techniker Krankenkasse, denn Schnelligkeit sei essenziell für ein funktionierendes und patientenorientiertes Gesundheitssystem.

Der Druck im Gesundheitssystem sei enorm und gerade im nicht-klinischen Bereich könne KI auf einem niederschwelligen Level Fachkräfte unterstützen und entlasten, betonte auch Jean Enno Charton von Merck. Bei der Einführung von KI für organisatorische Prozesse müsse jedoch ein realistischer Mittelweg zwischen Skepsis und übermäßigem Enthusiasmus gefunden werden. Wichtig sei es, sowohl für Angestellte als auch Arbeitgeber Anreize zu schaffen, sich mit KI zu beschäftigen und alle Beteiligten in die Einführung der Technologie einzubinden.

Praxis und Forschung zusammenbringen

Die Entwicklung von KI wird oft von den technischen Möglichkeiten geleitet. Die tatsächlichen Herausforderungen sind meist viel banaler. Die organisatorischen Prozesse im Gesundheitswesen sind ein Beispiel für einfach lösbare Probleme. Damit KI einen Mehrwehrt generieren kann, ist es unbedingt nötig, dass alle relevanten Akteure in Forschung und Praxis sich enger miteinander vernetzen und sich über die Probleme austauschen, welche mithilfe von KI gelöst werden können. Zentral ist dabei die Identifizierung derjenigen Bereiche, in denen KI am schnellsten und einfachsten eingesetzt werden kann. Auf diese Weise bliebe mehr Zeit, um sich den Menschen und nicht den Geräten zu widmen, so Björn Heismann von Siemens Healthineers.

Voraussetzung: Daten und gute Prozesse

Die Expertinnen und Experten waren sich einig, dass für einen erfolgreichen Einsatz von KI im organisatorischen Bereich eine ausreichende Datengrundlage notwendig ist. Hier sei insbesondere die elektronische Patientenakte ein wichtiger Schritt, damit KI in Zukunft überhaupt sinnvoll angewendet werden kann. Zudem müssen KI-Systeme auf bereits etablierte Prozesse in Krankenhaus oder Arztpraxis aufbauen können, um gut zu funktionieren. Sind diese Voraussetzungen vorhanden, können KI-Tools ihr volles Potenzial entfalten, Angestellte entlasten und damit auch einen Beitrag zur Lösung des Fachkräftemangels leisten.

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Linda Treugut / Birgit Obermeier
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