Konferenz „KI ist jetzt“: Plattform Lernende Systeme diskutiert über Voraussetzungen für vertrauenswürdige KI-Systeme

Künstliche Intelligenz (KI) ist eine Schlüsseltechnologie für die Welt von morgen. KI-Systeme verändern Produktionsprozesse, optimieren Mobilitätssysteme und beschleunigen die Entwicklung von Medikamenten. Bereits heute unterstützen uns KI-Systeme im Alltag, am Arbeitsplatz und in der Forschung. Wie wir die Chancen der Technologie noch besser nutzen können, wo Deutschland im internationalen KI-Wettbewerb steht und warum vertrauenswürdige KI-Systeme die Voraussetzung für den Erfolg der Technologie sind, diskutierte die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierte Plattform Lernende Systeme auf ihrer heutigen virtuellen Konferenz „KI ist jetzt“.

Ob KI-basierte Echtzeit-Übersetzungen, lernende Roboter in der Fabrik oder intelligente Bildauswertung in der Krebsvorsorge – Künstliche Intelligenz bietet viele Chancen für unsere Volkswirtschaft und Gesellschaft. Die Technologie ist Treiber der Digitalisierung und ein zentraler Faktor für Europas Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen, die KI einsetzen, können ihre Prozesse optimieren und sich mit innovativen Geschäftsmodellen auf dem internationalen Markt Vorteile verschaffen.

Gleichwohl sei der Einsatz von KI im Mittelstand noch ausbaufähig, so Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, Co-Vorsitzende der Plattform Lernende Systeme, zum Auftakt der Konferenz. Die folgende Keynote zeigte, dass auch in der Forschung mehr KI zum Einsatz kommen sollte, so etwa in der biopharmazeutischen Industrie. Diese könne mithilfe von KI effizienter und schneller werden, erläuterte Joachim Kreuzburg, Vorstandsvorsitzender der Satorius AG: “Deutschland und Europa haben eine Riesenchance, sich in dieser wertschöpfungsintensiven Industrie eine international starke Wettbewerbsposition zu erarbeiten.“

Vertrauen als Erfolgsvoraussetzung für KI

Nur wenn die Menschen den KI-basierten Systemen vertrauen, werde sie auch in der Breite zum Einsatz kommen, waren sich die Co-Vorsitzenden der Plattform, Forschungsministerin Anja Karliczek und acatech Präsident Karl-Heinz Streibich einig. KI habe dem Menschen zu dienen, lautete die zentrale These der Bundesministerin. Dafür müsse der regulatorischen Rahmen geschaffen werden. Wichtig sei die Rückkopplung zu denjenigen, die KI betrifft, zu ermöglichen. Die Plattform Lernende Systeme sorge für diesen Austausch, betonte Karliczek.

Im Rennen um den Spitzenplatz im Bereich Künstliche Intelligenz liegen die USA und China vorn. Aber: „Eine deutsche und europäische Technologieführerschaft ist durch die Bündelung unserer Ressourcen in Europa möglich“, so Karl-Heinz Streibich. „Mit unserem Markenzeichen ‚KI-made-in-Europe‘ müssen Sicherheit, Datenschutz und ethisch vertretbare Systeme verbunden sein, um den digitalen Vorsprung Chinas und der USA aufzuholen. Europa muss sozusagen einen dritten Weg gehen – zwischen China einerseits und den USA andererseits.“

Dass Ethik ein zentraler Faktor für KI aus Europa sein kann, schlussfolgerte Peter Dabrock, Professor für Systematische Theologie (Ethik) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zum Abschluss der Konferenz. Ethik sei als Hemmschuh ein Erfolgsfaktor, weil sie uns dazu nötige, zwei Mal nachzudenken. Gerade das verspreche den Erfolg von KI made in Europe.

Wie kommt Ethik in die KI?“ – diese Frage wirft auch die aktuelle Folge von Think Reactor – Der Künstliche Intelligenz Podcast auf. Das Gespräch mit Jessica Heesen, Leiterin der Arbeitsgruppe „IT-Sicherheit, Privacy, Recht und Ethik“ der Plattform Lernende Systeme, war als Programmpunkt in die Konferenz integriert.

Daneben präsentierte die Plattform Lernende Systeme aktuelle Ergebnisse aus ihren Arbeitsgruppen.

Neues Anwendungsszenario „KI zur Unterstützung in der Pflege“

Wie vertrauenswürdige KI das eigene Leben verbessern und gesellschaftlichen Herausforderungen begegnen kann, veranschaulicht die Plattform Lernende Systeme in ihrem neuen Anwendungsszenario „KI zur Unterstützung in der Pflege“. Eine interaktive Grafik beschreibt, wie verschiedene KI-Assistenzsysteme, die sich aktuell in der Forschungs- und Entwicklungsphase befinden, in naher Zukunft eine Schlaganfallpatientin bei einem selbstbestimmten Leben unterstützen können.

Neues Whitepaper zur Sicherheit beim automatisierten Fahren

Während das automatisierte Fahren in Testumgebungen in nahezu allen Verkehrssituationen sicher funktioniert, verbleibt in seltenen Sonderfällen ein Restrisiko, dass sich das eigenständige Fahrzeug falsch verhält. Das neue Whitepaper empfiehlt eine KI-Mobilitätsdatenplattform für industrieübergreifendes Flottenlernen, auf der die wenigen verfügbarbaren Daten zu Ausnahmesituationen zusammengetragen werden. So soll die Plattform das Training von KI-Systemen im gesamten Mobilitätssektor verbessern und zur Sicherheit des automatisierten Fahrens beitragen.

Das Whitepaper „Potenziale für industrieübergreifendes Flottenlernen – KI-Mobilitätsdatenplattform zur Risikominimierung des automatisierten Fahrens“ steht zum kostenfreien Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Linda Treugut / Birgit Obermeier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lernende Systeme – Die Plattform für Künstliche Intelligenz
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