Kollege Roboter: Plattform zeigt Perspektiven der KI-gestützten Robotik

In der Pflege, im Rettungsdienst, im Seniorenheim: In Zukunft werden Fachkräfte in vielen Berufen ganz selbstverständlich mit lernfähigen Robotern zusammenarbeiten. Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme skizzierten auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung in Jena die aktuellen Fortschritte in der Robotikforschung. Fazit: Die mit Künstlicher Intelligenz ausgestatteten Roboter haben großes Potenzial für eine zukunfts- und wettbewerbsfähige deutsche Wirtschaft und Gesellschaft und können uns auf vielfältige Weise unterstützen dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

V.l.n.r.: Oskar von Stryk, Barbara Deml, Dorothea Koert, Sven Behnke

Künstliche Intelligenz ist die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts und Robotik ihre Königsklasse. Gerade für ein Land wie Deutschland birgt die Integration von KI in robotische Systeme riesiges Potenzial und unzählige Chancen“, sagte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, Co-Vorsitzende der Plattform Lernende Systeme, anlässlich der Veröffentlichung des neuen Aktionsplans Robotik zum Digital-Gipfel.

Wie Roboter und Menschen zusammenarbeiten: Diskussion im World Café

Die Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme unterstützten diese Perspektive. Beim World Café im Volkshaus Jena zeigten sie, dass die deutsche Robotikforschung sehr gut aufgestellt ist und Deutschland in vielen Anwendungsbereichen eine Vorreiterrolle einnimmt. Von einem „goldenen Zeitalter der Robotik“ sprach Sven Behnke, Professor für Intelligente Systeme und Robotik an der Universität Bonn.

„Lernfähige Robotik erschließt immer mehr Anwendungsgebiete jenseits der industriellen Produktion“, so Oskar von Stryk, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rettungsrobotik-Zentrum. Die rasanten Fortschritte in der KI- und Robotikforschung machen es möglich, dass Roboter mit Menschen interagieren und von ihnen lernen. Von Stryk berichtete, wie KI-gestützte Roboter die Einsatzkräfte bei Brandkatastrophen und anderen gefährlichen Situationen unterstützen können. Auch in Pflegeberufen können Roboter die Beschäftigten entlasten – und so den Fachkräftemangel abmildern. „Menschen und Roboter werden in sozialen Berufen als Kollegen zusammenarbeiten“, sagte Barbara Deml, Professorin für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), und zeigte: „Soziale Roboter sind ein Gegenentwurf zum Industrieroboter. Sie sind keine autonomen Werkzeuge, sondern interaktive Partner.“ Wie Roboter vom Menschen lernen und welche Hürden es hier noch zu nehmen gibt, erörterte Dorothea Koert von der TU Darmstadt mit den Gästen des World Cafés.

Neue Veröffentlichung: Hybride KI

Wenn Roboter in der Zusammenarbeit mit Menschen lernen, kommen auch Methoden des maschinellen Lernens zum Einsatz. Bei diesen lernfähigen Robotern handelt es sich um hybride KI-Systeme: Wahrnehmung und Lernfähigkeit des Roboters basieren auf datengetriebenen Methoden. Grundfunktionen des Roboters werden hingegen durch regelbasierte Modelle gewährleistet, die auf menschliches Vorwissen zurückgehen. Wie die Kombination aus wissens- und datenbasierten Ansätzen funktioniert und welche Potenziale und Herausforderungen mit hybrider KI verbunden sind, erläutert die Plattform Lernende Systeme in ihrer neuen Kurzpublikation KI Kompakt, die zum Digital-Gipfel veröffentlicht wurde.

KI-Sprechstunde mit großem Zulauf

Erstmals wurde der Digital-Gipfel in diesem Jahr von einem Veranstaltungsformat für die interessierte Öffentlichkeit begleitet. Auf dem „Markt der digitalen Möglichkeiten“ am Campus der Universität Jena konnten die Bürgerinnen und Bürger der Stadt über digitale Technologien in verschiedenen Lebensbereichen kennenlernen, darunter auch lernfähige Roboter und neue KI-Anwendungen wie etwa generative KI. Mehr als 40 Gäste diskutierten in der KI-Sprechstunde der Plattform Lernende Systeme mit Andrea Stich, Leiterin der Operations Academy von Infineon, sowie Matthieu Schapranow, Digital Health-Experte vom Hasso-Plattner-Institut, über die Chancen und Risiken von ChatGPT und Co. in der Arbeitswelt und Medizin.

Weitere Informationen:

Linda Treugut / Birgit Obermeier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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