KI im Mittelstand: Plattform-Mitglieder diskutieren Wege aus der Corona-Krise

Die Corona-Pandemie zeigt: Unternehmen, die auf digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) setzen, sind in der Krise anpassungsfähiger und können schneller auf Kundenanforderungen reagieren. Welche Rolle spielen digitale Technologien nun aber beim Weg aus der Krise? Und welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, damit gerade mittelständische Unternehmen ihre Zurückhaltung bei der Digitalisierung und Einführung von KI aufgeben? Darüber diskutierten Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme mit Gästen aus Wirtschaft und Forschung bei einem Webtalk von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften am 5. März.

Viele weltweit operierende, mittelständische Unternehmen in Deutschland hatten während der Corona-Pandemie ein Problem: Da Geschäftsreisen nicht möglich waren, konnten Kunden ein bestelltes Produkt nicht vor Ort im Werk abnehmen. Digitale Technologien leisteten jedoch Abhilfe: der Sicherheitsventile-Hersteller Leser GmbH beispielsweise, so berichtete es Leser-Manager Kai-Uwe Weiß in seinem Vortrag, bietet Kunden den Service einer „Remote Inspection“ an, bei der Kunden per Virtuell Reality-Anwendung durchs Werk geführt werden und so die Abnahme durchführen können.

Zuvor bereits hatte Wolfgang Faisst, Leiter der Arbeitsgruppe „Geschäftsmodellinnovationen“ der Plattform Lernende Systeme und Gründer von value.works.ai, in seinem einführenden Impuls mittelständischen Unternehmen einen „Digital Business Framework” empfohlen, um besser aus der Corona-Krise zu kommen. Dafür müssten technologische und organisatorische Voraussetzungen mit den digitalen Ambitionen (z.B. Rekonfigurierung von Geschäftsprozessen oder digitale Veredelung von Produkten) optimal in Einklang gebracht werden. Die Plattform Lernende Systeme gibt kleinen und mittleren Unternehmen hilfreiche Informationen und Umsetzungsbeispiele zur Einführung und dem Einsatz von KI an die Hand.

Die von Plattform-Mitglied Michael Dowling (Universität Regensburg) moderierte Podiumsdiskussion im Anschluss an die Vorträge unterstrich, dass sich der Erfolg von Industrie 4.0 an unternehmerischen Ergebnissen und am generierten Kundennutzen messen lassen müsse. Olga Mordvinova, Mitglied der Plattform Lernende Systeme und CEO der incontext.technology GmbH, betonte, dass Deutschland sowohl auf Technologieanbieterseite als auch im Bereich des Domänenwissens über eine hervorragende Position verfüge. Damit aber – insbesondere im Mittelstand – die Potenziale der Digitalisierung besser ausgeschöpft würden, bedürfe es einer sicheren und souveränen digitalen Infrastruktur in Deutschland und Europa, so Franz Gruber, Gründer und Beirat der Forcam GmbH. Nur dann würden die Unternehmen ihre Zurückhaltung aufgeben, die u.a. auf die Abhängigkeit von großen Plattformunternehmen zurückzuführen sei. Jochen Werne, Mitglied der Plattform Lernende Systeme und Vorstandsmitglied von Prosegur Germany, pflichtete bei: Grundlegend für die nähere Zukunft und die Zeit nach Corona sei eine klare europäische Vision und Umsetzungsstrategie für die digitale Transformation.

Der Webtalk steht als Video zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Linda Treugut / Birgit Obermeier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lernende Systeme – Die Plattform für Künstliche Intelligenz
T.: +49 89/52 03 09-54 /-51
M.: +49 172/144 58-47/-39
presse@plattform-lernende-systeme.de

Zurück